Andacht in der Stadtpfarrkirche Weißenhorn

Oftmals fühlen wir uns verloren und überfordert, als ob wir den Durchblick verlieren würden. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres werden wir wieder neuen Herausforderungen, Entscheidungen und Veränderungen gegenüberstehen.  Wir haben uns auch in diesen Schuljahr wieder Zeit genommen unsere Leben zu überdenken und um Gottes Unterstützung zu bitten. 

Unsere diesjährige Andacht stand unter dem Motto „Den Durchblick suchen“. Dabei haben wir

das Leben mit unterschiedlichen Brillen betrachtet. Etwa dem „himmelblauen Blick“, den jeder von uns kennt, dem Blick, der das Leben leicht und unbeschwert erscheinen lässt, dabei aber unsere Ängste und Sorgen nicht wahrhaben will.  Auf der anderen Seite steht das „Schwarzsehen“, durch welches wir den Fokus auf die vielen erfreulichen Dinge verlieren und uns so den Wunsch nimmt, die eigene Zukunft aktiv zu gestalten. Schließlich gibt es auch die verspiegelte Brille, dessen Träger nur sich selbst sieht und dabei seine Mitmenschen gänzlich vergisst.

Mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, das klingt zunächst einmal anstrengend. Seine eigenen Fehler zu sehen und einzugestehen, seine schwachen Stellen anzuerkennen, das macht nicht unbedingt Spaß. Ehrlich ist es und es führt uns weiter. Wer sich so anschaut, sieht auch seine eigenen Stärken und was er daraus machen kann. Wer seine Fehler zugibt, der kann sich ändern. Unsere Gesellschaft lebt davon, nicht wegzuschauen, wenn Hilfe gefragt ist.

Nur mit einer klaren Brille können wir das Leben in all seiner Schönheit und mit all seinen Möglichkeiten sehen.

Barbara Krüger